Tag Archiv für Sozialnetzwerke

Zensur durch die Hintertür

Allmählich wird mehr zu den Mechanismen der Inhalteperren von Facebook bekannt und die sind umfangreicher als nur das Sperren von „Hasskommentaren“ auf Druck der Bundesregierung. Bei Facebook scheint es klare Richtlinien für politische Zensur zu geben. Was durchaus nachvollziehbar ist, denn Facebook ist ein Wirtschaftsunternehmen und verdient sein Geld durch Werbung. Aus ökonomischer Sicht gibt es daher für Facebook und andere Unternehmen der Branche nur zwei Handlunsgoptionen: Geschäftsaufgabe durch Rückzug aus dem Markt oder Kooperation mit Regierungen. Weiterlesen

Zensur auf Zuruf

Die Angelegenheit um die Sperre sogenannter Hass-Postings auf Facebook wird immer dubioser und nimmt zunehmend totalitäre Züge an.

Zunächst ging Justizminister Heiko Mass (SPD) entgegen seiner Aufgabe und des vorgesehenen Wirkungsbereichs eines Justizministers (Stichwort Gewaltenteilung) direkt Facebook an, mit der Aufforderung bestimmte ihm nicht genehme Postings zu sperren. Offensichtlich sah man im Ministerium und anderswo in der Politik keine allzu große Chance diese Postings über den Rechtsweg sperren lassen zu können, so daß man über politischen Druck Facebook dazu bringen wollte selbst als Zensor tätig zu werden. Es wurde nicht mal ansatzweise versucht den Schein zu wahren, in dem ein „lex facebooksiensis“ vorgeschlagen wurde. Weiterlesen

Twitter: 0,67% weniger Benutzer und 500 Millionen US$ Verlust

Die Online-Ableger der Zeitungen (FAZ) überschlagen sich gerade ob des neuen Quartalsberichts von Twitter:

  • Verlust von 2 Millionen Nutzern innerhalb eines Quartals auf aktive 305 Millionen.
  • Steigerung des Quartalsumsatzes um 48% gegenüber dem Vorjahr, auf jetzt 710 Millionen US-$.
  • Jahresverlust 2015: 500 Millionen US$.

Obwohl sich die Nutzerzahlen von Twitter entgegen den rein spekulativen Erwartungen von Börsianern nicht erhöht, sondern um 0,67% gefallen sind, hat Twitter immer noch 305 Millionen aktive Nutzer (oder ganuer gesagt soll haben, denn überprüfbar ist das ja nicht), Weiterlesen

Soziale Netzwerke und der Bildungsstand der Nutzer

Über das Twitterkonto @OECDStatistik wurde vor einiger Zeit folgende Statistik (via dümmlichen Kommentar von Sascha Lobo auf Spigel-Online) mit dem Tweet „Soziale Netzwerke und der Bildungsgrad ihrer Nutzer: Deutschland entgegen dem Trend“ verbreitet. Weiterlesen

Alleinstellungsmerkmal: Offizielle Hintertür

Eine Arbeitsgruppe unter Federführung des amerikanischen Kryptologen und Gründer der International Association for Cryptologic Research (IARC), David Chaum, hat ein neues Verschlüsselungssystem unter dem Namen PrivaTegrity vorgestellt (Die Zeit, Wired), welches sicherer und schneller als bisherige Syteme wie Tor sein soll. Einerseits soll die Anonymität aller Kommunikationspartner gewährleistet sein, resourcenschonend genug, um auch auf Mobiltelefonen ohne relevanten Zeitverlust verwendbar zu sein, aber gleichzeitig staatlichen Stellen grundsätzlich die Möglichkeit der Identifikation einzelner Teilnehmer bieten, ohne jedoch eine Massenbespitzelung zu ermöglichen. Das dahinter stehende neue Netzwerkprotokoll erhielt den Namen cMix [1] (erinnert nicht zufällig an alte Mixmaster-Systeme). Um einen Mißbrauch der Hintertür auszuschließen schlägt er eine Aufteilung der Verantwortlichkeit auf mehrere räumlich und vor allen Dingen juristisch voneinander getrennte Administratoren vor. Konkret will er neun Server in verschiendenen Ländern, genannt werden beispielhaft Island, Kanada und die Schweiz, positionieren. Jeder dieser Server soll seiner Auffassung nach eine Richtlinie publizieren unter welchen Bedingungen eine Kooperation mit den anderen Stellen zur Aufhebung der Anonymität eingegangen wird. Nur wenn alle neun Serveradmins kooperieren soll diese aufhebbar sein und eine Nachricht zum Sender zurückverfolgbar sein, so die Vorstellung. Im Grunde handelt es sich also um eine Schlüsselhinterlegung (key escrow) nach dem Mehraugenprinzip. Ein Prototyp wurde in der Programmiersprache Python erstellt und läuft bereits auf Amazons Clouddienst. Weiterlesen

Nutzung sozialer Netzwerke in der Wissenschaft

Der Leibniz-Bibliotheksverbund Forschungsinformation (Goportis) hat die Ergebnisse einer bundesweiten Online-Umfrage zur Nutzung von Social-Media-Diensten in der Wissenschaft veröffentlicht (Pressemitteilung). Die 22.832 per e-Mail angeschriebenen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer (wenn das mal nicht diskriminierend ist, so rein zweigeschlechtlich) lieferten 1.354 gültige Datensätze (5,39 %), davon 70 % männlichen und 29 % weiblichen Geschlechts (Das muss den Genderisten doch einen #Aufschrei wert sein, da wurden die Frauen und anderen Geschlechter bestimmt massiv vom Beantworten des Fragebogens abgehalten). Die Angeschriebenen gehörten zu den Fachbereichen der Naturwissenschaften (Chemie, Physik, Pharmazie), der Agrar-, Forst-, Ernährungswissenschaften, der medizinischen Bereiche (Human-, Veterinär- und Biomedizin, Umweltschutz), sowie zu den Fächern aus dem Bereich Wirtschaft (Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Wirtschaftswissenschaften). Kürzer formuliert, es waren keine Geistes„wissenschaften“ vertreten. Weiterlesen

ello versus Facebook und Diaspora*

In den letzten Wochen wurde reichlich über das neue soziale Netzwerk ello geschrieben (Spiegel, WSJ, Die Zeit), gar als Facebook-Killer wurde es tituliert, welchem man bisher nur auf Einladung beitreten kann. Geschaffen wurde es in Zusammenarbeit mit Künstlern. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sich das förderlich auf die Qualität auswirkt. Weiterlesen