Tag Archiv für Katholizismus

Gott befahl das Opfern

Der gestrige Tag hat mal wieder sehr gut den Irrsinn von Religion verdeutlicht. Auf der einen Seite eine Mutter die ihre Kinder opfern wollte, weil es ihr Gott befohlen hat:

Die 36-Jährige habe nach anfänglichem Leugnen eine seltsame Erklärung abgegeben: Sie habe ihre 6, 13 und 16 Jahre alten Töchter „opfern“ wollen. Gott habe ihr dies befohlen. Vor einem Jahr sei sie Augenzeugin eines Selbstmords geworden und nun überzeugt, dass eigentlich sie selbst habe sterben sollen. Deswegen habe sie auf ihre schlafende sechsjährige Tochter eingestochen. Die Frau sollte psychiatrisch untersucht werden.

Sie kommt in die Psychiatrie und es erheben sich keine (christlichen) Stimmen wegen Gotteslästerei gegen die Behörden, denn die halten die das Hören von Stimmen für eine psychische Erkrankung. Offenbar geht es es vielen Gläubigen ebenso. Weiterlesen

Die katholische Kirche erlaubt — Mit welchem Recht?

Quer durch den analogen und digitalen Blätter- und Senderwald wird seit gestern vollmundig verkündet, daß vergewaltigte Frauen jetzt auch in katholischen Krankenhäusern die „Pille danach“ erhalten können, sofern diese nur die Befruchtung der Eizelle verhindert. So haben es die deutschen Bischöfe auf der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) beschlossen und verkündet zu Trier (Frankfurter Rundschau, Focus, Süddeutsche, Tagesspiegel, Tagesschau). Selbst die ansonsten nicht zimperliche TAZ läßt ganz handzahm verlauten: Weiterlesen

Chef-Exorzist dankt Benedikt XVI.

Chef-Exorzist Gabriele Amorth, der Anfang 2010 von sich selbst behauptete 70.000 Austreibungen vorgenommen zu haben (zum Vergleich: Der Mann weilte zum Zeitpunkt des Artikels am 10.3.2010 gerade mal 30.994 Tage auf dieser Welt und war rd. 19.400 Tage Priester, das wären mind. 3,6 Austreibungen pro Tag), hat sich bei Benedikt XVI. bedankt:

„Benedikt XVI. hat viel für uns Exorzisten getan. Er hat uns erlaubt, nicht nur vom Teufel besessene Menschen, sondern auch Personen, die teuflische Störungen erdulden müssen, zu behandeln“

Nur zur Erinnerung, falls es jemand vergessen haben sollte, das sind die Irren, die in unserem Lande haufenweise öffentliche Krankenhäuser und Kindergärten, bezahlt von unser aller Steuergeld, betreiben und die von den politischen Akteuren als unverzichtbarer Bestandteil einer Gesellschaft erachtet werden. Einige dieser Krankenhäuser haben übrigens auch eine psychiatrische Station, allerdings nicht zur Eigenbehandlung der Sektenmitglieder.

Ich kann jetzt nicht behaupten, daß ich die Nachricht, von was für Durchgeknallten weite Teile unseres Gesundheitssystems gekapert wurden, als beruhigend empfinde …

Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird;
aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll.

Georg Christoph Lichtenberg

Nachtrag 19.02.2013:
Piotr Dobrowolski:

Die Kirche muss sich ändern

„Die (katholische) Kirche muss sich ändern“, so oder so ähnlich hört man diesen Satz immer wieder und nicht erst seit dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. Diese Meinung wird nicht nur von Mitgliedern, sondern auch von Nichtmitgliedern, selbst von Säkularen, vertreten. Insbesondere Letzteres überrascht mich eigentlich, denn was gehen Nichtmitglieder die Vereinsstatuten einer privatwirtschaftlichen Organisation an, mit der sie nichts tun haben, sofern die Statuten nicht den allgemeinen Gesetzen widersprechen? Weiterlesen

Wir waren Papst

Na toll, ein Mann in leitender Stellung gibt aus Altersgründen seinen Job auf und auf allen Kanälen gibt es Sonderberichte. Der überwiegende Teil von Tagesschau und Tagesthemen berichtet darüber, das heute-Journal ebenfalls und zusätzlich hinterher noch ein ZDF-Spezial, selbst die Nachtprogramme werden gekippt und jeder greifbare Pfaffe vor eine Kamera gezerrt. Die Zeitungsticker können da natürlich nicht zurückstehen. Das Meiste davon hört und liest sich, wie vorbereitete Nachrufe auf den toten Papst, dabei hat er nur gekündigt, auch wenn der Unterschied nicht groß ist. Weiterlesen

Pille danach verweigert — Wer trägt die Verantwortung?

Bei der gegenwärtigen Diskussion um die beiden Kölner Skandalkrankenhäuser in katholischer Trägerschaft, die eine vermutlich vergewaltigte Frau abgewiesen haben und um einen weiteren, ähnlich gelagerten Fall, weil die dort beschäftigten Ärzte keine „Pille danach“ verschreiben dürfen stellt sich, neben der Tatsache warum für die „Pille danach“ überhaupt eine Rezeptpflicht besteht, die Frage nach der ursächlichen Verantwortlichkeit. Bei der Suche nach der Antwort, sollte man streng logisch vorgehen, andernfalls droht man seine Energien sinnlos an der falschen Stelle zu verschwenden. Weiterlesen

Missbrauchsaufklärung durch die katholische Kirche — Wozu?

An allen Ecken verkündet jetzt die Politik Enttäuschung über die ins Stocken gekommene Aufklärung, doch den wesentlichen Punkt wollen unsere allzu kirchennahen Politiker überhaupt nicht sehen. Weiterlesen

Aggressiver Atheismus

Ein gewisser Reinhard Marx, derzeit Kardinal von Beruf, hat mal wieder ein lustiges Interview verbreiten lassen.

Die Welt: Geht nicht von der gegenwärtigen europäischen Politik die Gefahr einer Egalisierung aus? Werden nicht gerade kirchliche, wenn nicht gar christliche Bastionen geschleift?

Marx: Partiell ist ein neuer, aggressiver Atheismus nicht zu leugnen. Es gibt die Tendenz, Religion als etwas Vormodernes, Unruhestiftendes wahrzunehmen. Es führt zu Versuchen, Religion aus dem öffentlichen Bereich herauszuhalten. Deshalb ist es wichtig, deutlich zu machen, dass die Furcht vor der Religion unberechtigt ist. Religion ist nicht unvernünftig, sondern eine Quelle des Friedens, der Entwicklung, ja auch des Fortschritts, wenn man ihn nicht nur materiell definiert. Das sollten wir offensiv vertreten. Nur jammern und klagen, das wäre der falsche Weg.

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Kardinal Meisner in Erklärungsnot

Haßprediger Kardinal Meisner ist zu den Familienverhältnissen von Bundespräsident Gauck befragt worden (Wer interessiert sich eigentlich für dessen Meinung?) und er weiß nicht nicht wie er sie erklären soll:

„Wie soll ich das erklären? Und dabei ist er doch als Präsident dem Grundgesetz verpflichtet, Ehe und Familie zu fördern, weil der Fortbestand unserer Gesellschaft davon abhängt. Das ist kein katholisches Sondergut im Grundgesetz.“

Er lebt gemäß katholischer Vorstellungen im Konkubinat, genau wie sein Vorgänger der Winkelpräsident Chrsitian Wulff, Weiterlesen

Es ist amtlich: Die katholische Kirche darf „Kinderficker-Sekte“ genannt werden

BERLIN — Gestern wurde im Blog Schockenwellenreiter bekannt gegeben, daß das Amtsgericht Tiergarten in Berlin die Eröffnung eines Hauptverfahrens nach §166 StGB gegen den Blogbetreiber abgelehnt hat, da der Ausdruck „Kinderficker-Sekte“ nicht geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, da durch die öffentlich bekannt gewordenen Fälle von Mißbrauchshandlungen an Kindern durch Mitarbeiter der katholischen Kirche das Vertrauen in die Institution katholische Kirche bereits stark geschädigt sei.
Diesen Ausgang des Verfahrens hat sich der Denunziant bestimmt anders vorgestellt.

Siehe auch:

  1. Neues vom Ayatollah von Köln
  2. „Die große heilige Inquisition vs. Schockwellenreiter (2)
  3. Ist der Ausdruck „Kinderficker-Sekte“ gegenüber der katholischen Kirche strafbar?