Tag Archiv für Syrien

Eine orientalische Weihnachtsgeschichte von Heiko Maas

Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich in einer Rundmail aus dem Auswärtigen Amt zu der Rückholaktion mit einem eigens gecharterten Jet aus Lagern in Nordostsyrien geäußert. Voller Stolz und Eigenlob berichtet er über die wochenlang vorbereitete, rein humanitäre Rückholaktion. Diese Rundmail ist einfach eine blanke Unverschämtheit, „Framing“ und pure Desinformation durch unterlassen. Weiterlesen

Islamisten und Grünisten

Der Islamische Staat (IS vormals ISIS) verhält sich wie ein Staat und modernisiert die Lehrpläne (via Telepolis; International Business Times) für Schulen. Die Kinder werden entlastet, denn so unsinnige Fächer wie Mathematik, Naturwissenschaften sowie Kunst, Geschichte, Sozialkunde und selbst Sport werden abgeschafft. Folgerichtig, denn wie jeder rechtgläubige Moslem weiß, ist alles Wissenswerte bereits im Koran enthalten. Genau so wie auch schon Kirchenvater Augustinus der Meinung war, daß seit es das Evangelium gibt, Wissenschaft nicht mehr nötig sei.

In Deutschland haben die Islamisten in der Politik zwar (noch) nicht das sagen, aber dafür die Grünen. Denn auch Letztere haben ein massives Problem mit wissenschaftlicher Bildung, weshalb sie zusammen mit der SPD die Gentechnik-Labore in Schulen („HannoverGEN“) von Niedersachsen abgeschafft haben. Das Dogma der Grünen heißt eben „Gentechnik ist schlecht“, deshalb braucht die neue Generation erst gar nicht zu wissen wie sie funktioniert. Nicht das womöglich noch Zweifel an diesem und anderen (bspw. Gender) grünen Parteidogmen aufkommen.

Es ist immer wieder erstaulich zu sehen, wie Ideologien unabhängig vom Ausgangspunkt auf denselben Endpunkt konvergieren.

Sollen wir im Irak eingreifen?

Vieles, nicht alles, von dem was derzeit in der Region Syrien und Irak passiert haben wir dem Einmarsch der Amerikaner unter dem Vorwand der Massenvernichtungswaffen zu verdanken. Die Sache ist geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen, insofern ist es müßig über die Schuldfrage zu lamentieren. Die Situation ist wie sie ist. Sie ist der Ausgangspunkt für weitere Maßnahmen und die Schuldfrage in der Praxis momentan schlicht irrelevant.

Saddam Husseïn war mitnichten ein friedfertiger Waisenknabe, aber es war zu seiner Zeit deutlich ruhiger und sicherer als heute, was mit Sicherheit auch daran lag, daß er areligiös orientiert war und dsbzgl. alle gleich schlecht behandelt hat. Die Ursache seines brutalen Vorgehens gegen die Kurden lag in deren Seggregationsbestrebungen. Ein Umstand der ihnen bis heute auch das Mißtrauen der türkischen und iranischen Regierung einbringt. Obwohl es wahrscheinlich wirklich das Vernünftigste wäre, sich aus Teilen der Türkei, Syrien, Irak und des Iran einen eigenständigen Kurdenstaat formen zu lassen, nur das dort eben viele regieren, mit Ausnahme der Vernunft. Ich persönlich bin im Gegensatz zu Außenminister Steinmeier nicht der Meinung, daß dies mittel- bis langfristig die Region weiter destabiliseren würde und kurzfristig kann es dort eigentlich nicht viel instabiler werden. Die Anrainerstaaten müssten allerdings nicht nur ihren Nationalismus überwinden, um neue Grenzziehungen zu erlauben und genau daran würde es scheitern. Außerdem habe ich den Eindruck, daß Steinmeier versucht dem NATO-Mitglied Türkei nach dem Mund zu reden. Weiterlesen

NSA legt Internetanbindung lahm

Die Nachricht der letzten Tage aus dem Snowden-Fundus, daß die Abkopplung vom Internet von Syrien im November 2012 kein bloßes technisches Versagen syrischer Router oder sogar eine vom Assad-Regime gewollte Kappung des Informationsflusses war, sondern eine Panne der NSA beim Eindringen in fremde Systeme, wurde nur wenig beachtet. Die NSA versuchte wohl noch den Router wieder per Fernzugriff zu reparieren, aber der Versuch schlug fehl. Die syrischen Techniker haben zwar vor Ort das Problem recht schnell in den Griff bekommen, aber sie sind der Ursache des Ausfalls nicht weiter auf den Grund gegangen, weil sie das System möglichst schnell wieder zum Laufen bringen wollten, wie aus einem Interview mit Edward Snowden mit Wired hervorgeht. Dieser Vorfall sollte nicht nur Technikern sondern auch Politikern und Journalisten zu denken geben, denn er hat einige bedeutsame Implikationen für die Interpretation zukünftiger Ereignisse. Weiterlesen

Leyenscher Sinneswandel: Sie haben Kitas!

Tweet zu Kindergärten der IS

Eine Kita der IS, kann von der Bundeswehr vor Ort direkt übernommen werden.

Vorgestern noch wurde eine Aufrüstung der Kurden von Kriegsministerin Ursula von der Leyen kategorisch ausgeschlossen: Weiterlesen

Der gütige Kalif

Es begab sich vor einem Mond in einem fernen Land, dort wo sich die Sonne allmorgendlich über den Horizont erhebt, als seine Erhabenheit der Kalif von Bagdad, Abu Bakr al-Baghdadi, — Friede sei mit ihm — geruhte, uns, das gemeine Volk, einen Tropfen aus der unerschöpflichen Quelle seiner Weisheit schmecken zu lassen, in dem der Auserwählte — Friede sei mit ihm — uns an einer Begebenheit aus seinem gottgefälligen Leben teilhaben ließ, auf das wir ihm alle, unserer Unvollkommenheit zum Trotze, nacheifern können: Weiterlesen

500 Millionen für die syrische Opposition

Obama will die Opposition in Syrien mit 500 Millionen US-Dollar unterstützen. Geld und Waffen sollen nur ausgewählte Terroristen oppositionelle Humanisten erhalten. Woran um alles in der Welt wollen die das festmachen? Die Qualität der geheimdienstlichen Informationen hat man ja gesehen, alle wurden von den Vorstößen der ISIS überrascht (vgl. ISIS, eine islamische Reconquista). Wie kann man nun annehmen, man könne auf einmal schwarz und weiß in der Region unterscheiden? Ich sehe da nur viel dunkelgrau. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, bekommt Bagdad 300 Militärberater und kämpft mit amerikanischen Waffen gegen die ISIS, wohingegen die ISIS nun ebenfalls Geld und amerikanische Waffen erhält. Eine wirklich geniale Taktik. Man pumpt in der Hoffnung, daß sich alle gegenseitig umbringen, einfach genügend Waffen in die Region. Eine echte Win-Win-Situation: Bei der Rüstungsindustrie brummt der Laden ob dieses Konjukturprogrammes, man schädigt Russlands Einflussbereich — das ist immer gut, hat schon in Afghanistan mit der Unterstützung der Mudschaheddin bestens funktioniert, daß man jetzt von den Taliban mit den eigenen Waffen bekämpft wird, ist ein bedauerlicher Kollateralschaden, aber gut für’s Geschäft — etliche Araber ist man endlich los, man war auf Seiten der Gewinner und vielleicht, aber wirklich nur vielleicht, überrent die ISIS auch noch den Iran. Es ist schön zu sehen, daß sich jemand Frieden und Demokratie was kosten lässt.

Und dieser Irrsinn hat den Friedensnobelpreis bekommen … nicht zu fassen.