Archiv für Wissenschaft

Entzug des Doktorgrades

In den letzten Jahren wurde viel über die Aufdeckung von Plagiaten bei Dissertationen und der darauf folgende Entzug des Doktorgrades berichtet. Weniger bekannt, nach meiner Erfahrung auch bei den Promovenden, ist die Tatsache, daß der Doktorgrad auch aus anderen Gründen wie Datenfälschung, unerlaubte Hilfe oder Abschreiben selbst Jahre nach erfolgter Promotion in einigen Ländern (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen) aberkannt werden kann. Bei der Promotion handelt es sich dort nicht nur um einen Nachweis einer Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt, wie bspw. das Abitur, sondern der Promovend verpflichtet sich mit Entgegennahme der Urkunde nicht nur in seinem bisherigen Leben sondern auch in seinem zukünftigen einer der Führung des Grades würdigen Lebensweise nachgekommen zu sein bzw. nachzukommen. Weiterlesen

Kinderwunsch? Ab zum Zahnarzt!

Nicht verboten, aber es gibt schon manchmal merkwürdige Kombinationen …

Kinderwunsch—Aesthetic dent

Informationsbüro in Berlin auf dem Ku’damm.

Bildungsministerin Wanka will einheitliche (Über-)Prüfungsregeln

In einem Interview (RP, Spiegel) hat die neue Ministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka (CDU), geäußert, dem Wissenschaftsrat vorzuschlagen, einheitliche Überprüfungsregeln für Dissertationen im Falle eines Plagiatverdachtes zu schaffen, es geht nicht um einheitliche Prüfungsregeln bei Anfertigung einer Dissertation. Was sich zunächst sinnvoll anhört, dürfte wohl bestenfalls eine Form von politischem Aktionismus sein, denn es kann nicht falsch sein gegen Plagiate zu sein. Es sollte aber nicht vergessen werden, daß Frau Wanka zur CDU gehört und eine engagierte Genderförderin ist. Beides sind keine guten Voraussetzungen um das Problem sachgerecht zu lösen. Weiterlesen

Universität Kairo entzieht Betrügerin Schavan den Dr. h.c.

Die Universität Kairo ist die erste Uni nach dem Entzug des Doktortitels im Plagiatsfall Schavan, die Nägel mit Köpfen macht und Annette Schavan den 2009 verliehenen Dr. h.c. entziehen will. Vielleicht haben sie dort auch nur einen Grund gesucht, ihr den Ehrendoktor zu entziehen, denn immerhin war sie die erste Frau die von der Uni Kairo diese Auszeichnung (für was eigentlich?) erhalten hat. Das geht in einem von Muslimbrüdern regierten Land schon mal gar nicht, wie der Fall Doria Shafiq zeigt.

Dennoch ist es eine für die deutschen Unis hochgradig peinliche Angelegenheit, da die Uni Lübeck ihr gerade erst einen weiteren Dr. h.c. angeheftet hat und sie bei der FU-Berlin immer noch Honorarprofessorin ist.

Meteoriteneinschlag in Russland: Glück gehabt

Es mag zynisch klingen, aber der Meteoriteneinschlag am heutigen Tage in Russland hat wahrscheinlich mehr Leben gerettet, als vernichtet. Man stelle sich die Hysterie und die Panikreaktionen vor, wenn der Meteorit „rechtzeitig“ zum 21.12.2012, dem Weltuntergangstag, eingeschlagen wäre:

Wahrscheinlich werden uns in Kürze auch einige Astrolügenlogen ganz genau erklären, warum er jetzt und heute hat einschlagen müssen und nicht übergestern und andere philanthrope Wahrsager haben das natürlich kommen sehen, aber nichts gesagt, um keine Panik aufkommen zu lassen. Ich persönlich halte das alles für blanken Unsinn und den Meteoritenmythos nur für einen Versuch von IHNEN einen peinlichen Unfall beim Auslegen von Chemtrails zu vertuschen.
Und der nächste Asteroid (2012 DA14) schrammt in ein paar Stunden nur knapp an der Erde vorbei, das kann doch kein Zufall sein, das muss die Strafe Gottes sein. Um Himmels willen, wir haben ja gar keinen richtigen Papst mehr …

Schavan wurde zurückgetreten, Genderförderin Wanka wird Nachfolgerin

Es ist vollbracht. Vollkommen unerwartet hat wiedereinmal Merkel ihr Vertrauen gezeigt und einen ihr derzeit im Wege liegenden Stein aus dem Wege geräumt. Diesmal hatte die Plagiatorin und Religionsministerin Annette Schavan — die Frau, die noch nie abgeschrieben hat — Merkels Erlaubnis ihren Rücktritt erklären zu dürfen. Wurde auch Zeit, und jetzt möchten wir den Namen Schavan nicht mehr in Politik und Wissenshaft hören. Übrigens, Schäuble genießt auch Merkels Vertrauen, schon erstaunlich lange. Wahrscheinlich suchen sie da noch nach dem Umschlag mit dem Geld.

Als Nachfolgerin von Annette Schavan im BMBF wurde die Mathematikerin Fr. Prof. Dr. Johanna Wanka (CDU) ernannt. Ich habe so meine Zweifel, ob dies aus Sicht der Wissenschaft (aber es geht ja auch um Politik, nicht um Wissenschaft) eine sinnvolle Wahl ist, Weiterlesen

Uni Lübeck verleiht Schavan Ehrendoktorwürde

Man fasst es kaum, die Uni Düsseldorf hat Annette Schavan gerade wegen vorsätzlicher Täuschung zu recht den Dr. phil. entzogen und die Universität Lübeck hat nichts Besseres zu tun, als ihr mit der dummdreisten Lüge Begründung Weiterlesen

Schavan: 12 zu 2 und weg ist der Doktor

Der Fakultätsrat Philosophischen Fakultät der Uni Düsseldorf hat Annette Schavan mit 12 Stimmen, bei einer Enthaltung, den Doktor aberkannt (hier, hier). In der Presseerklärung heißt es: Weiterlesen

Schavan steht zu „Flüchtigkeitsfehlern“

Wie die Zeit berichtet beharrt Fr. Schavan darauf nur Flüchtigkeitsfehler gemacht, aber nicht abgeschrieben zu haben. Die Begründungen sind hierzu sind geradezu abenteuerlich:

Flüchtigkeitsfehler sind mir nicht peinlich

Abgesehen davon, daß der Peinlichkeitsgrad irrelevant ist, geht es hier nicht um ein paar Rechtschreibfehler oder einfach nur um vergessene/verwechselte Ziffern. Es wurde Sätze übernommen, inkl. Zitierfehler aus Sekundärquellen, umformuliert, verschleiert, Quellen nicht kenntlich gemacht etc. und das auf fast 100 Seiten. Selbst wenn man dies als Flüchtigkeitsfehler bezeichnen würde, trüge sie den Dr.-Titel zu unrecht (und das Amt der Wissenschaftsministerin allemal), denn sie hat damit den Nachweis erbracht, daß sie nicht in der Lage ist wissenschaftlich zu arbeiten. Weiterlesen

Plagiatsaffäre Schavan: Täuschung oder Unwissenheit?

Heute kommt der Rat der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf zusammen, um über den Fall Schavan zu beraten. Das bei der Erstellung der Dissertation unsauber gearbeitet worden ist, steht zweifelsfrei fest und kann von jedem der es sich antun möchte nachgelesen werden. Die Fragen, die es zu beantworten gilt sind, ob die Fehler gravierend genug für eine Aberkennung sind und ob es sich um eine absichtliche Täuschung handelt. Weiterlesen